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08.04.22 –
Der Krieg in der Ukraine zeigt, dass ein gesellschaftliches und politisches Umdenken notwendig ist – vor allem in der Energiepolitik.
Wir sehen, dass erneuerbare Energien vor allem eins bedeuten: mehr Sicherheit. Sicherheit, indem wir unser Klima schützen und unsere Umwelt intakt halten. Sicherheit, indem wir unabhängig von Rohstofflieferungen und Preisschwankungen sind. Sicherheit, indem wir Energie aus lokalen unendlichen Quellen wie Sonne, Wind, Wasser und nachwachsenden Rohstoffen wie Biogas beziehen und somit die Versorgungssicherheit gewährleisten und unabhängig von anderen Ländern sind. Zum Erhalt unserer Lebensgrundlagen zählen nämlich nicht nur unsere Umwelt, Lebensmittel und Wohnen, sondern eben auch die Sicherstellung der Energieversorgung.
Neben der aktuellen Krisensituation in der Ukraine zeigt der aktuell veröffentlichte und alarmierende zweite Teil des sechsten Sachstandsberichts des Weltklimarats, dass es nur einen begrenzten Zeitraum gibt, in dem erfolgreiches Handeln noch auf den Weg gebracht werden kann. Die vergangenen Jahre haben die Verletzlichkeit unseres Systems durch Extremereignisse wie Starkregen und Dürren deutlich gemacht. Auch in Deutschland sind wir vor extremen Wetterereignissen, wie die Flutkatastrophe im Ahrtal zeigt, nicht geschützt.
Wir stehen zunehmend vor der Aufgabe, Risiken und Folgekosten extremer Wetterereignisse und die stetigen Klimaänderungen zu quantifizieren und in unseren Entscheidungen zu berücksichtigen. Deshalb brauchen wir Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung.
Es gilt, Synergien zu schaffen und die verfügbaren finanziellen Mittel klug einzusetzen, um gleichzeitig den Klimaschutz und den Erhalt und Umbau der städtischen Infrastrukturen zu bedienen.
Welche Effekte bringen Investitionen in den Klimaschutz noch? Sie können Umsätze für lokale Wirtschaftsakteure generieren. So entstehen Wertschöpfungseffekte in Form von Unternehmensgewinnen, Einkommen und damit verbundenen Steuereinnahmen für die Kommune. Klimaschutzaktivitäten tragen auch dazu bei, Arbeitsplätze – beispielsweise im lokalen Handwerk – zu schaffen oder zu erhalten. Ein Beispiel sind unsere Stadtwerke, die finanzielle und personelle Investitionen vornehmen und damit Arbeitsplätze sichern, einen wertvollen Beitrag zur Energiewende vor Ort leisten und die kommunale CO2-Bilanz positiv beeinflussen.
Neben der Verwirklichung umweltpolitischer Ziele bietet der Klimaschutz auch zahlreiche ökonomische Vorteile. Wie bei anderen Belangen sind wir auch beim Klimaschutz dazu angehalten, wirtschaftliche Lösungen zu finden. Vor dem Hintergrund eines verantwortungsbewussten Umgangs mit knappen Ressourcen geht es bei Wirtschaftlichkeit insbesondere um Effizienz. Klimaschutzmaßnahmen sind also dann besonders wirtschaftlich, wenn sie den Energieverbrauch senken, die Energieeffizienz steigern und dadurch gleichzeitig den Haushalt entlasten. Nach dem Umweltbundesamt hat die Steigerung der Energieeffizienz zwischen 1995 und 2013 zu Gesamtkosteneinsparungen (bezogen auf Treibhausgase) von fast 15 Milliarden Euro geführt.
Klimaschutz trägt somit nicht nur zu CO2-Reduktion und damit zur Erreichung der verbindlichen Pariser Klimaziele bei, sondern er entlastet gleichzeitig langfristig den kommunalen Haushalt, löst Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte vor Ort aus und erhöht die Lebensqualität in unserer Kommune.
Hannah Behm
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
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