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05.10.18 –
Wer beim Dagersheimer Waldspielplatz in den Wald läuft, dem wird auffallen, dass gut die Hälfte aller Bäume zwischen Spielplatz und nächstem Weg mit einem rosa Strich als „zu fällen“ markiert sind. Was geht da ab? Am 19. Oktober ist Waldbegang. Kommen Sie! Fragen Sie!
Der Dagersheimer Wald hat viele Funktionen. Er ist Klima- und Immissionsschutz, wird gerade in der Ortsrandlage intensiv zur Erholung, Entspannung und sportlich genutzt, ist das Zuhause für alle möglichen Tiere und bietet dem streng geschützten „Wald-Wiesenvögelchen“ einen Lebensraum. Wald ist aber auch Wirtschaftsraum, er versorgt uns mit Brennholz und sehr gutem Bauholz.
Bevor Nadelbäume Einzug hielten, war der Dagersheimer Wald ein Eichenwald und das soll er, laut Waldkonzeption der Stadt, auch wieder werden. Auf dem Boden eines Eichenwaldes findet sich eine üppige Krautschicht mit vielen Gräsern, Kräutern und Unterholz, Lebensraum vor allem für lichtbedürftige seltene Insektenarten, wie Käfer, Tag- und Nachtfalter. Nadelbäume sind anfällig für den Borkenkäfer. Weil der sich in diesem trockenen Sommer extrem vermehren konnte, kommen gerade die Vollernter zum Einsatz, um die Ausbreitung des Borkenkäfers zu stoppen.
Junge Eichen brauchen sehr viel Licht und wachsen sehr langsam. Damit sie groß werden können, muss der Mensch eingreifen und schnellwachsende Baumarten, die mit den Eichenschösslingen konkurrieren, entfernen. Um das zu erreichen, werden größere Flächen leer geräumt, damit die kleinen Eichen wachsen können. Das kann man sehen, wenn man nach dem Spielplatz den ersten Querweg links hineinläuft. Hier steht eine solche Eiche, umgeben von Schösslingen in grünen Wuchshüllen. Drumherum aber ist erstmal alles kahl.
Folgende Fragen stellen sich:
Wie können wir unseren Wald nachhaltig gestalten, damit er für uns heute und für nachkommende Generationen ein Ort bleibt, um die Seele baumeln zu lassen? Wie kommt die Eiche mit dem Klimawandel klar? Welche Bäume könnten es besser? Ist es sinnvoller einen Mischwald anzulegen, in dem neben Eichen auch solche Baumarten wachsen, die jetzt schon in wärmeren Ecken Europas wachsen? Dr. Chr. König, Leiter der Abteilung „Boden & Klima“ der Bayrischen Landesanstalt für Wald & Forstwirtschaft, Weihenstaphan, empfiehlt, mit Blick auf den Klimawandel, den Wechsel hin zu einem mischbaumartenreichen Bestand, in dem Eichen vorkommen, aber nicht dominant (LWF akt. 88/2012 – Eichen in Not).
Bärbel Ferkinghoff-Wiese
Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen
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