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04.11.22 –
Unsere Museen in Böblingen sollen idealerweise ein Ort kultureller Auseinandersetzung sein, dazu auch eine Informationsquelle. Ein Besuch dort sollte allen Menschen Spaß machen.
Es stellt sich nun die Frage: Mit welchem pädagogischen Instrumentarium vermitteln wir am effektivsten das Interessengebiet unseres Museums? Gerade bei der Flut von Eindrücken und Informationen, mit denen Besucher*innen jeglichen Alters in Ausstellungen konfrontiert werden, scheint es mehr denn je sinnvoll und erforderlich, eine ergänzende Wissensvermittlung vor Ort anzubieten. Um diese wesentliche Aufgabe zu erfüllen, gibt es Museumspädagogen, Fachleute für Bildung und Vermittlung im Museum. Die Museumspädagogik kann auch einen bedeutenden Beitrag für die Qualitätsverbesserung des Schulunterrichts leisten. Doch Tatsache ist, dass uns diese Fachkraft in Böblingen fehlt.
Da die Museumskonzeption vorhanden ist, beantragen wir als Fraktion, dass der Sperrvermerk für die Teilzeitstelle aufgehoben wird. Dabei könnte die Stelle durchaus in allen Böblinger Museen eingesetzt werden. Auch im Hinblick auf die Entwicklung des Stadtmuseums wäre sie von großem Nutzen. Bei der Betrachtung aller bestehender Böblinger Museen durch das Stuttgarter Architektur-Büro Demirag und Professor Dr. Thomas Knubben im Jahr 2019 wurde festgestellt, dass die Darstellungsweisen in allen Museen nicht mit der Zeit gegangen sind und eine zeitgemäßere Form der Darstellungen der durchaus aktuellen Inhalte gesucht werden sollte.
Die Art, wie die Ausstellung stattfindet, ist sehr wichtig. Fachlich kompetente Kommunikationsfiguren übernehmen die schwierige Aufgabe, ein Objekt vorzustellen. Es gibt zwei Formen der Vermittlung, die mediale und die personale. Welche der beiden Formen zu Einsatz kommt, entscheidet das Thema, die Zielgruppe und die jeweilige Organisationsform des Museums. Genau solchen Aufgaben sollte sich die Museumspädagogik widmen.
Eine Umfrage zum Stadtleitbild hat ergeben, dass sich junge Menschen für die Museen in Böblingen kaum interessieren. Woran liegt das? Sind unsere Museen nicht attraktiv genug? Was können wir als Stadt tun?
Museen spielen bei der Vermittlung kultureller Bildung eine entscheidende Rolle. Dabei kann der Museumspädagogische Dienst Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit der Böblinger Museumslandschaft vertraut machen. Prädestiniert als außerschulische Lernorte, bieten die Einrichtungen mit ihren Sammlungen und Exponaten viele Möglichkeiten zielgruppenspezifischer Angebote. Dabei bilden Kinder und Jugendliche einen Schwerpunkt. Um die Museen attraktiver zu gestalten und um diesen Punkt positiv vorantreiben zu können, muss der Einsatz neuer Präsentations- und Medientechniken erfolgen.
Man kann sich andere Städte als Vorbild nehmen. Mit Initiativen wie dem Jungen Schloss oder dem Kindermuseum des Landesmuseums Württemberg in Stuttgart wurden beispielhafte Impulse gesetzt – mit großer Resonanz beim jungen Publikum.
Eine sehr gut gelungene und kreative Aktion in Böblingen war das Schweinchen Schorschi im Fleischermuseum. Das fröhliche Tier auf Papier führte die Kinder mittels eines eigens für Kinder illustrierten Heftchens durch die Ausstellung, um die Welt rund um die Wurst zu erklären.
Liebe Böblinger*innen, am 12. November findet die 20. Lange Nacht der Museen – „Eine Nacht, zwei Städte“ – statt. Außerdem findet seit 26. Oktober 2022 eine große Sonderausstellung „Böblinger Bilderbogen“ statt. Alle Familien, Kinder und Jugendliche sind besonders willkommen.
Gerne können Sie mir Ihre Ideen, Vorstellungen oder Anregungen zu dem Thema mitteilen.
Tülay Sanmaz
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
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