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12.04.24 –
Am 17. Oktober 2023 fuhren wir auf eine Veranstaltung nach Stuttgart: Dort fand eine Kundgebung statt zur Gründung des Stuttgarter „Netzwerks gegen Rechts“. Dort riefen Journalisten, Wissenschaftlerinnen, Künstler und Kulturschaffende dazu auf, sich besser zu vernetzen, um dem erstarkenden Rechtsruck in unserer Gesellschaft mehr entgegensetzen zu können.
Von den vielen bewegenden, aufrüttelnden und klugen Worten ist uns besonders im Gedächtnis geblieben: „Die Nicht-Demokraten können einmal demokratische Wahlen gewinnen. Danach gibt es keine mehr.“ Diese Eindrücke zeigten uns, dass wir uns noch intensiver als vorher für die Erhaltung und die Stärkung der Demokratie einsetzen müssen, als wir es ohnehin als Stadträtinnen schon tun.
Als das Recherche-Netzwerk Correctiv herausfand, dass rechtsextreme Kräfte viele Menschen mit ausländischen Wurzeln aus Deutschland deportieren wollen, setzten wir uns auch für eine Kundgebung gegen Rassismus und Faschismus in Böblingen ein. Die Initiative „Buntes Böblingen – Für Vielfalt, Toleranz und Offenheit“ hat Ende Januar 2024 diese Kundgebung auf dem Elbenplatz organisiert. Es tat gut und machte Mut, zu sehen, dass – wie in ganz Deutschland – auch in Böblingen viele Menschen für die Erhaltung der Demokratie auf die Straße gingen und nicht mehr nur die „schweigende Mehrheit“ waren, sondern plötzlich die bunte und laute Mehrheit. Nach der Kundgebung hörten wir von vielen Personen, dass sie noch nie vorher für etwas demonstriert hätten, dass es ihnen aber wichtig sei, für die Demokratie, die Vielfalt und die Toleranz in unserem Land die Stimme zu erheben.
Eins ist klar: Natürlich müssen wir mehr tun, als einmal oder mehrere Male mit Transparenten auf die Straße zu gehen. Gewiss, Demokratie kann anstrengend sein. Aber wir sind der Meinung, dass sich diese Anstrengungen auf jeden Fall lohnen. Wo kann jeder und jede Einzelne ansetzen? Wir leben in einer Zeit des Umbruchs, in der vieles infrage gestellt wird. Wir erleben, wie Dinge, die für uns vor Kurzem noch selbstverständlich gewesen sind, es plötzlich nicht mehr sind. Klimawandel, Hitzeperioden, Wandel der Arbeitswelt, Bedrohung unserer demokratischen Werte und seit über zwei Jahren auch der Ukraine-Krieg sorgen für Verunsicherung. Die richtige Antwort darauf kann nur sein, aktiv zu werden. Wir müssen miteinander reden, uns auseinandersetzen, auch mit der Meinung anderer – sei es im Familien- oder Freundeskreis, sei es im Verein oder in der Schule. Wir müssen Fragen stellen, wenn wir finden, dass eine Person zu sehr „abgedriftet“ ist, und wir müssen versuchen, uns in andere Menschen hineinzuversetzen. Empathie ist essenziell für die Erhaltung von Frieden.
Der Böblinger Gemeinderat hat kürzlich den Integrationsplan „Böblinger Weg“ verabschiedet. Dieser betont, wie wir Vielfältigkeit in Böblingen schon leben und was wir weiterhin an Anstrengungen unternehmen sollen, um weiterhin eine lebenswerte Stadt zu sein, in der sich alle willkommen fühlen und sich gegenseitig unterstützen, mit Respekt, mit Wertschätzung, mit Anerkennung, auch der Meinungen anderer. Wir finden, dass der „Böblinger Weg“ in jeder Böblinger Schule behandelt werden sollte, denn früh übt sich, wer ein guter Demokrat oder eine gute Demokratin werden will!
Die Demokratie braucht Sie und Ihre Stimme! Gehen Sie am 9. Juni wählen!
Ihre
Hannah Behm und Kerstin Froese
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
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