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06.11.20 –
Was macht die Qualität eines städtischen Raumes aus? Ein gut funktionierender Verkehr? Oder geht es letztendlich um viel mehr, einen Raum der Lebens- und Aufenthaltsqualität für alle Menschen bietet. Was dies für den Schlossberg bedeuten könnte möchte ich im Folgenden skizzieren.
37 Prozent der Siedlungsfläche in Deutschland sind dem Verkehr gewidmet, der größte Teil davon dem motorisierten Individualverkehr. In engen, historischen Stadtkernen ist dies problematisch, so auch in Böblingen am Schlossberg. Bei der letzten Umgestaltung in der oberen Poststraße Ende der 90er Jahre wurde versucht zwischen den Häuserzeilen Platz für alle zu schaffen, für FußgängerInnen, parkende und fahrende Autos und für RadfahrerInnen. Jetzt enden Radwege im Nichts bzw. in Parkflächen. Gehwege sind für FußgängerInnen zu schmal und AutofahrerInnen suchen vergebens einen Parkplatz. Es ist Zeit die Fläche neu zu überdenken.
Durch eine neue zentrale Fußgängerzone in der Poststraße vom Kino bis zum Postplatz könnte ein Quartier für FußgängerInnen entstehen. Ein fußgängerfreundliches Quartier vom Künstlerviertel über den Marktplatz oder das Schlossbergplateau hinunter zur Stadtgrabenstraße, bestehend aus Fußgängerzonen und Spielstraßen, Gastronomie, Einzelhandel und Kultur könnte zum Verweilen und Einkaufen einladen. Die wegfallenden Straßenflächen am Postplatz würden Platz für attraktive Außengastronomie der ansässigen Restaurants und Cafés schaffen.
Dank der realisierten Umgehungsstraßen, der Verlängerung der Panzerstraße und der Verlegung der B464, hat der Schlossbergring seine Funktion als Durchgangsstraße glücklicherweise inzwischen verloren. Geblieben sind der Parkverkehr und die Aufgabe die Stadtteile anzubinden. Ein Ring, wie heute, ist nicht geeignet. Zu groß ist der Umweg, um ans Ziel zu kommen. Durch die partielle Aufhebung der Einbahnstraße in der Sindelfinger Straße sowie der Einbahnstraße in der Poststraße auf Höhe des Kinos bis zur Alba Brücke, könnte eine attraktive und kürzere Anbindungen für die Stadtteile und Parkhäuser entstehen.
Der Schlossberg wird aktuell von insgesamt 8 Buslinien und somit 14 Bussen pro Stunde angesteuert. Alle Busse fahren entlang des Schlossbergrings die gleiche Route. Das birgt mehr Nachteile als Vorteile. Wer möchte schon bei der Fahrt vom Bahnhof zum Bonifatiusplatz einmal umsteigen oder vom Postplatz zur Diezenhalde über den Bahnhof fahren. Durch die Auflösung des Rings ließe sich auch der Busverkehr neugestalten. Durch die Führung von vier Buslinien über die Sindelfinger Straße und vier Buslinien über die Poststraße (Kino) sowie die Schaffung zentraler und neuer Haltestellen, an denen die Busse nicht nur in eine Richtung, sondern in beide Richtungen abfahren, könnte ein neues Bussystem entstehen, das von jeder Stelle des Schlossbergs attraktive Busverbindungen vom und zum Bahnhof und in die Stadtteile schaffen würde.
Unser Schlossberg punktet durch seine zentrale Lage in Böblingen. Per Bus, Rad, Auto oder zu Fuß schnell erreichbar von allen Stadtteilen und den Nachbarkommunen. Lasst uns dieses Potential nutzen für Gastronomie, Einzelhandel und Kultur.
Wir sollten jetzt den öffentlichen Raum am Schlossberg neu denken und sollten jetzt in die Diskussion starten. Der Masterplan Schlossberg, die Bahnhofsstraße und der neue Elbenplatz sind eine gute Basis, um den Schlossberg weiterzudenken. Über weitere Anregungen Ihrerseits freue ich mich (tim.goehner@). Weitere Informationen und Karten gibt es auf unserer Webseite gruene-bb.de . stadtrat-boeblingen.de
Tim Göhner
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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